Edgeplay ist wohl einer der aufregendsten Spielarten im BDSM. Dies liegt unter anderem daran, dass es sehr gefährlich für Körper und Seele ist, auf eine solche Art und Weise zu "spielen". Edge bedeutet Rand, Grenze oder auch Kante. Wenn du dich also an das Edgeplay heranwagst, spielst du gefährliche, grenzwertige Spiele, die mit echten Verletzungen einhergehen können.
Wer macht Edgeplay
Edgeplay machen viele verschiedene Menschen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorlieben und Vergangenheiten. Manch einer sucht einfach nur den besonderen Kick. Der andere steht einfach auf Schmerz, wieder andere lieben es, Macht ausüben zu können. Andere freuen sich darauf, mit ihrem Leben zu spielen. Die Hintergründe, warum das so ist, muss jeder für sich selber herausfinden.
Edgeplay Spielformen
Es gibt zahlreiche verschiedene Spielformen für das Edgeplay. Letztendlich sind sie alle mit Macht, Angst, Schmerz und Gefahr verbunden. Es kann sogar zum Tode führen, dies sollte man sich stets bewusst sein!
Breathplay
Breathplay ist das Spiel mit der Atemluft. Hier wird dem Sub die Luft geraubt. Manch einer hält einfach für bestimmte Zeit Mund und Nase zu, ein anderer drückt den Hals zu, indem er seinen Partner würgt. Auch das Strangulieren ist möglich. Hier könnte tot durch Ersticken drohen. Also immer auf Anzeichen achten und den Spielgefährten rechtzeitig freigeben!
Bloodplay
Ja hier ist Blut erwünscht! Alles, was einem zum Bluten bringt, macht die Spielgefährten erst richtig heiß. Knifeplay, Cutting, Nadelspiele, all dies kann das Bloodplay beinhalten. Wenn Hautstellen geschnitten, gestochen oder gar abgetrennt werden, birgt das ein großes Infektionsrisiko. Besonders beim Knifeplay kann das Messer abrutschen oder zu tief schneiden. Ernsthafte Verletzungen drohen!
Waxplay
Waxplay gehört hier wohl noch zu den harmlosesten Varianten des Edgeplays. Es könnten Verbrennungen durch zu heißes Wachs drohen. In der Regel bleiben die Verletzungen aber oberflächlich. Mittlerweile gibt es auch spezielle Massagekerzen, hier ist das Wachs dann ein heißes Öl, das eher angenehm ist, anstatt schmerzhaft. Ein guter Beweis, dass Edgeplay nicht immer gleich eskalieren muss.
Barebacking
Barebacking ist ein sehr gefährliches Spiel. Hier verzichtest du bewusst auf Verhütung und gehst gewollt das Risiko ein, dich mit Krankheiten anzustecken. Sei dir stets bewusst, dass nicht alle Krankheiten heilbar sind!
Rapeplay
Rapeplay bedeutet, eine Vergewaltigung nachzuspielen. Sehr reizvoll für viele Frauen und Männer, denn es werden unausgesprochene Träume wahr. Man kann hart und gewaltvoll genommen werden. Viele Männer können dadurch ihre Macht zeigen und ihre Männlichkeit beweisen. Doch auch hier bestehen körperliche und vor allem seelische Gefahren.
Körperliche Gefahren beim Edgeplay
Körperliche Verletzungen drohen bei beinahe jeder Art von Edgeplay. Es hängt immer mit Schmerzen zusammen. Je nachdem, welche Form ihr wählt, solltet ihr vorher entsprechende Vorkehrungen treffen. Ihr müsst stets alles für die Wundversorgung da haben und gegebenenfalls schon Notfallnummern vorwählen.
Zu tiefe Schnitte oder Stiche, Verbrennungen, Verätzungen oder auch Sauerstoffmangel durch zu langes Würgen können auftreten. Schlimmstenfalls verletzt man seinen Spielpartner so sehr, dass er zu Tode kommt. Die Risiken sollten immer so gering wie möglich gehalten werden. Bei Edgeplay ist dies jedoch eine echte Herausforderung.
Seelische Gefahren beim Edgeplay
Nicht nur auf körperliche Verletzungen muss geschaut werden. Das Spiel mit der Angst kann zum Beispiel schwere psychische Störungen hervorrufen. Grenzerfahrungen jeglicher Art machen immer etwas mit unserer Seele.
Daher muss die Person hinterher gut aufgefangen und betreut werden. Aftercare in jeglicher Hinsicht darf niemals vernachlässigt werden. Das Aftercare kann auch über viele Wochen gezogen werden. Eben so lange, bis es dem Menschen wieder gut geht.
Professionelle Hilfe holen
Trägt jemand nach dem Edgeplay seelischen Schaden davon, der nicht heilen möchte, muss professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Der Besuch bei einem Psychiater ist nicht ausgeschlossen. Bei körperlichen Verletzungen muss manchmal der Gang zum Arzt gewagt werden. Augen zu und durch heißt es hier.
Wer gefährlich spielt, muss dazu auch stehen können. Niemals, aber auch wirklich niemals!!! Sollte gezögert werden, die Notrufnummer (112) zu wählen, wenn etwas schief geht und das Leben eines Menschen in Gefahr ist.