Du hast einen Fetisch? Na und? Einer von sechs Menschen hegt eine Vorliebe für besondere Sexpraktiken. Du bist mit Deiner speziellen Vorliebe also gewiss nicht allein.
Ausgefallener Sex erhält immer mehr Einzug in heimische Schlafzimmer. Der Fetischismus an sich ist somit längst kein Tabuthema mehr.
Sexuelle Erregung
Es gibt insgesamt über 500 verschiedene Fetische. Es gibt ganz kleine Fetische, die kaum als diese anerkannt werden. Es gibt aber auch die großen bekannten Fetische wie der Nylon Fetisch oder der Latex Fetisch.
Hinzu kommen noch ganz ausgefallene Fetischarten wie etwa der Luftballon Fetisch oder der Windel Fetisch. Egal welche Vorliebe Du hast, alleine bist Du damit ganz sicher nicht.
Typische Fetische, die kein Geheimnis sind
Ganz typische Fetische sind die Vorlieben für Latex, Lack und Leder. Das typische Dominanz- und Ergebenheitsspiel leben viele aus und machen auch kein Geheimnis draus. Bondage ist ebenfalls ein Fetisch, über den viele reden. BDSM an sich ist sehr umfangreich und kann verschiedene Fetische miteinander vereinen.
Über manche wird gerne gesprochen, andere werden lieber nur ausgelebt, so hinter verschlossenen Türen. Der Fußfetisch zum Beispiel ist eigentlich auch eine ganz typische Vorliebe, die aber doch lieber im Geheimen praktiziert wird. Auch der Nylon Fetisch wird nicht unbedingt nach außen hin getragen.
Kein Mann wird gerne zugeben Nylonstrumpfhosen zu tragen oder gerne daran zu riechen, nachdem eine Frau sie getragen hat. Weitaus geheimer geht es aber bei anderen Fetischen zu.
Gerne praktiziert, aber nicht drüber gesprochen
Manche Fetische sind sehr speziell. Der Windel Fetisch zum Beispiel gehört zu den sexuellen Vorlieben, die ausgeübt werden, aber über die niemand frei spricht. Bei dem Windel Fetisch geht es darum, sich dem anderen komplett hinzugeben und sich versorgen zu lassen.
Sich in Windeln zu erleichtern und diese dann vom Partner wechseln zu lassen, macht den Fetischpraktizierenden an. Wenn ein Mann gerne Frauenkleider trägt, wird er gerne als homosexuell abgestempelt. Daher ist auch dies eine Fetischart, über die der Mann nicht gerne redet.
Denn nur weil der Mann gerne Nylons, Damenunterwäsche oder Kleider trägt, heißt das nicht, dass er nicht auf Frauen steht. Der Frauenkleiderfetisch hat also rein gar nichts mit Homosexualität zu tun.
Ein Fetisch ist kein Muss
Du magst lieber nur den ganz einfachen Sex, ohne Klimbim und große Besonderheiten? Dann brauchst Du Dich dafür nicht zu schämen oder zu verstecken.
Auch wenn im Laufe der Zeit immer mehr Fetische ans Tageslicht kommen, bedeutet dies nicht, dass Du ebenfalls einen ausleben musst. Mache stets nur das, was Dir wirklich Freude und Lust bereitet.
Fetisch und Fetischismus: Definition
Das Wort Fetisch leitet sich vom französischen fétiche und portugiesischen feitiço ab. Gemeint ist damit eine besondere Vorliebe für bestimmte Dinge. Für Gegenstände, die besonders schön und wertvoll sind. Unter anderem soll diesen Dingen auch eine zauberhafte oder göttliche Eigenschaft zugeschrieben werden.
So war zumindest mal die ursprüngliche Definition von Fetisch.
Erst sehr viel später, zum Ende des 19. Jahrhunderts hin, nahmen die Begriffe Fetisch und Fetischismus einen Platz in der Medizin ein. In der Psychologie wurde es nun mit der Sexualität in Zusammenhang gebracht. Es wurden Sex Vorlieben zu bestimmten Gegenständen wie z.B High Heels oder Körperteilen damit beschrieben.
Siegmund Freud
Auch Siegmund Freud befasste sich mit dem Thema sexueller Fetischismus und erklärte ihn zu einer Krankheit. Er stellte es als Perversheit dar, welche geheilt werden müsse.
Oftmals wird geglaubt, Fetischismus beschreibt eine bestimmte Sexualpraktik, also eine Vorliebe für etwas Bestimmtes beim Sex. Zum Beispiel könnte es die Vorliebe für Rollenspiele oder Fesselspiele beschreiben. Doch eigentlich ist sexueller Fetischismus doch noch ein bisschen was anderes.
Nur weil du Kinksex bevorzugst, also eben das etwas Außergewöhnliche, bist du noch lange kein Fetischist. Du hast eben gerne etwas mehr Spaß im Bett, als andere.
Ein Fetisch besteht eher darin, nur auf bestimmte Körperteile abzufahren.
Du kannst nicht ohne Füße? Dann hast du einen Fußfetisch. Es können aber auch Wäschestücke zum Fetisch werden. So gibt es zum Beispiel Männer, die getragene Slips kaufen, um den weiblichen Duft zu riechen, zu schmecken und sich dann darin zu ergießen. Auch dies ist ein Fetisch und du dann entsprechend ein Fetischist.
Bist du auf besondere Sexualpraktiken aus, bist du ein BDSMler. Oftmals ist aber der Übergang zwischen Fetisch und BDSM tatsächlich fließend. Es lässt sich mühelos miteinander verknüpfen, weshalb oftmals auch auf die einzelnen Definitionen fast schon verzichtet wird.
Im BDSM Bereich gibt es viele Vorlieben, die ausgelebt werden können. Unter anderem kommt hier auch oftmals der Windelfetisch zum Vorschein, verknüpft mit der Vorliebe sich babyhaft zu unterwerfen. Fetisch und Machtgefälle werden hier miteinander verbunden.
Ab wann ist ein Fetisch krankhaft?
Ein Fetisch kann tatsächlich zur Krankheit werden. So wundervoll es sein kann, so gefährlich kann es auch werden. Sigmund Freud hatte also vielleicht nicht ganz Unrecht mit der Aussage, ein Fetisch ist etwas Krankhaftes.
Krankhaft wird der Fetisch dann, wenn du tatsächlich nur noch deine besondere Vorliebe im Kopf hast und dadurch deinen normalen Alltag nicht mehr meistern kannst. Gefährlich wird es dann, wenn du dir selber damit schadest oder gar anderen Schäden zufügst.
Fetisch Gefahren
Für dich selbst ist unter anderem auch eine psychische Gefahr vorhanden, wenn dein Fetisch das Denken für dich übernimmt und du entsprechend triebgesteuert agierst. Du solltest professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. In erster Linie um dich selbst zu schützen, aber auch um nicht zur Gefahr für andere zu werden.
Spätestens, wenn du etwas tust, das der andere nicht möchte, ist es zu spät. Dann hast du eine psychische Erkrankung, welche umgehend behandelt werden muss.
Als Fetischist musst du dich und deine Gedanken immer sehr genau beobachten. Es liegt in deiner Obhut, den Fetisch mit Spaß auszuleben und nicht zur Gefahr werden zu lassen.