Die Entdeckung der Dominanz
Er fesselte mich mit Handschellen an die Wand, an der sich entsprechende Ösen im Mauerwerk befanden. Meine Füße band er mit einem rauen Strick zusammen. Ich stand splitterfasernackt vor ihm mit dem Gesicht zur Wand.
Es war meine Rückseite, die ihn interessierte. Als ich die Gerte in seine Handfläche klatschen hörte, wusste ich, was er vorhatte.
Ich liebte solche Sessions eigentlich immer. Doch heute war es irgendwie anders. In mir stieg der Drang auf, mich zu wehren.
Ich wollte nicht die sein, die nichts zu sagen hatte. Ich wollte Macht, ich wollte Dominanz. Was stimmte denn nicht mit mir? Es war immer meine Welt gewesen, mich untergeben zu zeigen, mit mir alles machen zu lassen. Und nun plötzlich dieser fremde, wilde Drang.
Ich switche um
Vergiss es, denke ich mir, als Manuel versucht mir die Gerte über den Po zu ziehen. Meine Fesseln sind locker, ich kann immer eine Hand befreien. Und genau dies tue ich nun. Bevor die Gerte auf meine nackte Haut trifft, fange ich sie ab und halte sie fest.
Manuel schaut etwas konfus, entzieht mir die Gerte und setzt erneut zum Schlag an. Gerade rechtzeitig schwenke ich meinen Hintern zur Seite, sodass er mich verfehlt. Ich finde das alles irgendwie lustig und mache mir einen Spaß daraus. Manuel versucht mich zu bestrafen, doch auch das will ihm nicht recht gelingen.
Er kommt nicht mehr in seine Rolle rein, ich habe die Session versaut. Als er mich von meinen Fesseln befreit, zieht er ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter. Ich biete ihm Wiedergutmachung an, indem ich vorschlage, dass ich ihm mal richtig den Hintern versohlen könnte. Er lehnt mit leichter Entsetzung ab und lässt mich allein zurück.
Schade, ich hätte mich gerne einmal ausprobiert. Wenn nicht an Manuel, an wen sonst? Schließlich sind wir seit 20 Jahren ein Paar und unser Keller ist bestens ausgestattet.
Bitte erzähl mir mehr
Manuel hat sich relativ schnell wieder beruhigt. Am Abend sitzen wir gemeinsam vor dem Fernseher, in dem wieder einmal nichts Gescheites läuft. Ich nutze die Gelegenheit und fange an ihn auszufragen. Ich bitte ihn, mir mehr über die dominante Position zu erzählen.
Wir haben in all den Jahren viel geredet, es ist wichtig, gerade wenn man solche BDSM Vorlieben hat wie wir. Eigentlich wissen wir immer, wie der andere denkt und fühlt. Nun möchte ich aber alles ganz genau wissen. Was macht es mit ihm, mir wehzutun. Warum hat er diesen Drang und was genau genießt er daran so sehr?
Eine seiner Antworten geht mir noch lange im Kopf herum. "Es ist wie Magie, dir wehzutun, dich aber gleichzeitig beschützt zu wissen." Als Domme fügt er mir Schmerzen zu aber, nur so wie abgesprochen, Mir passiert nie wirklich etwas.
Er hätte stets die Macht dazu, nutzt diese aber nicht aus. Somit bin ich bei ihm in vollkommener Sicherheit. Mit diesem Wissen im Kopf reizt es mich noch mehr, mich als Domme zu versuchen. Manuel kann sich nicht unterwerfen, das sagt er ganz klar. Aber, wir haben einen guten Kumpel, der ein Switcher ist. Wir spielen mit dem Gedanken, uns mit ihm zusammenzutun.
Meine erste Erfahrung als Domme
Timo hat unserem Vorhaben zugestimmt. Er ist der besagte Switcher, der nun eine Session mit Manuel und mir startet. Manuel ist in diesem Fall eher in der Beraterrolle und gibt mir Tipps, wie ich mich als Domme geben kann. Timo kommt an unser geliebtes Andreaskreuz, aber erst nachdem er mir meine Highheels sauber geleckt hat.
Er hat es nicht ordentlich gemacht, also gehört er bestraft. Das Befestigen des Mannes am Kreuz übernimmt Manuel. Ich sehe gespannt zu, bereit zu lernen. Nun gehe ich unsere Folterwand entlang und überlege, welches Folterinstrument zur Bestrafung infrage kommt, Timo folgt mir aufmerksam mit seinen Blicken.
Als ich liebevoll über den Siebenstreben streiche, erkenne ich einen flehenden, bettelnden Ausdruck in Timos Augen. Was ein Anreiz für mich. Der Siebenstreben liegt perfekt in meiner Hand. Ich hinterlasse damit meine Spuren an seiner Brust, dem Bauch und den Beinen. Ich weiß genau, wo ich hinschlagen darf und wo nicht. Immer im Kopf, Timo niemals wirklich zu verletzen, wachse ich von Minute zu Minute in meine Rolle als Herrin hinein.
Nun will ich mehr
Meine Zeit als Sub ist definitiv nicht vorüber. Aber, ich möchte auch als Domme fungieren. Wie gut, dass mein Mann ein aufgeschlossenes Kerlchen ist. Der liebe Timo gehört nun hin und wieder zu unseren Sessions dazu. Immer dann, wenn ich mich mal richtig austoben möchte.
Ihn meine Heels lecken zu lassen hatte mich ziemlich abgetörnt, dies habe ich fortan auch nicht mehr machen lassen. Aber als kreativer Mensch fällt mir immer wieder fas Feines ein, um Timo zu erniedrigen und ihn entsprechend bestrafen zu können.
Manuel ist so lieb und zeigt mir alle Möglichkeiten. Auch die Sessions, in der ich die Sub bin, sehe ich nun noch mal mit ganz anderen Augen.
Liebes Steeltoyz-Team,
vielen Dank für diesen ehrlichen und aufschlussreichen Artikel. Es ist erfrischend zu sehen, wie offen und respektvoll Sie Ihre Erfahrungen und Gefühle in der BDSM-Welt teilen.
Die Bedeutung offener Kommunikation in einer BDSM-Beziehung, die Sie in Ihrer Geschichte hervorheben, ist ein Aspekt, der meiner Meinung nach nicht genug betont werden kann. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten ihre Gefühle, Wünsche und Grenzen klar ausdrücken können.
Zudem finde ich es bemerkenswert, wie Sie betonen, dass trotz der Rolle des Dominanten, die Sicherheit des Unterwürfigen immer gewährleistet ist. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der oft missverstanden wird. BDSM sollte immer einvernehmlich und sicher sein.
Ihre Erfahrung zeigt auch, dass es völlig in Ordnung ist, seine Rolle innerhalb der BDSM-Welt zu wechseln oder zu erweitern. Es ist eine persönliche Reise und es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und das zu tun, was sich richtig anfühlt.
Nochmals vielen Dank für das Teilen Ihrer Erfahrungen und für die Bereitstellung eines sicheren Raums für diese wichtigen Diskussionen.
Mit freundlichen Grüßen,