Sadismus begegnet einem in vielerlei Hinsicht im Leben. Es gibt zahlreiche Formen von Sadismus. Nicht jede Form ist sexueller Natur oder hat mit BDSM zu tun. Manch einer ist einfach nur ein gemeiner Mensch, andere wiederum empfinden sexuelle Lust, wenn sie andere Quälen können. Sadismus bedeutet quälen, Schmerz zu fügen oder gar Angstzustände hervorrufen und Freude daran zu haben.
Was ist Sadismus?
Wie oben in Kurzform beschrieben bedeutet Sadismus, Schmerz, Qual, Folter, Angst bereiten. Nun möchten wir aber ein wenig genauer auf die Sadismus Definition eingehen. Wer Sadismus auslebt, empfindet Befriedigung dabei. Ein Sadist genießt es also, anderen zu schaden.
Lange Zeit galt Sadismus als schwere psychische Erkrankung, was es auch heute in Extremfällen noch immer sein kann. Erstmals wurde der Begriff im Jahre 1866 von einem deutschen Psychiater verwendet. Er leitete das Wort vom französischen Schriftsteller Donatien Alphonse François Marquis de Sade ab. Ein Mann, welcher pornografische Werke herausbrachte, in denen es auch um Lusterfüllende Gewalttaten ging.
Mittlerweile hat sadistisch an Bedeutung verloren, wenn es um den medizinischen Bereich geht. Seit 2013 ist es eher nur noch im BDSM Bereich vorzufinden, anstatt als anerkannte Erkrankung gehandelt zu werden. Ebenso wie es auch mit dem Masochismus ist, was das Gegenteil von Sadismus ist.
Was ist ein Sadist?
Nun was ist ein Sadist denn nun wirklich? Ist es einfach nur ein schlechter Mensch, der anderen gerne das Leben zur Hölle macht? In mancherlei Hinsicht vielleicht schon. Ja, mit großer Gewissheit gibt es solche Menschen. Und ja, es sind Sadisten.
Ein Sadist hat Freude daran anderen Leid zuzufügen, in unterschiedlichen Formen.
Manch ein Sadist mag es körperliche Schmerzen zu bereiten, andere Sadisten bevorzugen den seelischen Schmerz. Es gibt auch welche die richtige Angstzustände hervorrufen möchten und sich daran erfreuen, wenn der ängstliche Part regelrecht daran zugrunde geht. Eine eng gehaltende Bedeutung von Sadist gibt es so also nicht. Es gibt verschiedene Formen und Auslebungsbereiche. In jeder Hinsicht verspürt der Sadist aber auf jeden Fall Befriedigung in seinem Tun.
Verschiedene Formen von Sadismus
Sadismus ist, wie bereits erwähnt, recht vielseitig zu betrachten. Es gibt sexuelle Formen von Sadismus, aber auch rein psychische Arten, die nichts Sexuelles an sich haben. Hinzu kommt noch der Kompensationssadismus.
Sadist im BDSM Bereich / sexueller Sadismus
Der sexuell gesehene Sadismus ist in die BDSM Sparte zu schieben. Sadistischer Sex ist sehr rau und kann durchaus schmerzhaft für den devoten Part sein. Die sexuelle Erregung / Lust wird wie ein Trieb ausgelebt und durch das Leid des Partners gefördert.
Oftmals werden die Subs im Vorspiel mit Elektro Sextoys bearbeitet, oder auch gefesselt, gepeitscht, geschlagen. Während des Aktes wird der Körper hart angepackt. Die Arme werden schmerzhaft auf den Rücken verdreht. Der devote Part wird gewürgt und an den Haaren gezogen. Dies sind nur wenige Beispiele, um es dir etwas bildhafter darstellen zu können. Sehr beliebt sind bei diesen sexuellen Vorlieben auch Rollenspiele und vor allem auch Rapeplay.
Nichtsexueller Sadismus
Der nicht sexuelle Sadismus ist der psychische Sadismus. Es werden im Sexualleben keine sadistischen Vorlieben ausgelebt. Dafür jedoch gerne im Alltag. Der Sadist unterdrückt den devoten Partner und erniedrigt ihn, wo er nur kann. Er stellt ihn bloß, findet Befriedigung und innere Ruhe, wenn er sein Gegenüber richtig fertigmachen kann.
Das Gegenüber soll weinen, zusammenbrechen. Der Sadist möchte sein Gegenüber gewaltsam beherrschen und über ihn bestimmen können. Nicht immer erfolgt diese Art von Sadismus in beiderseitigem Einverständnis. So ist auch Mobbing in der Familie, der Schule oder am Arbeitsplatz, schon oftmals eine Art von leichtem Sadismus.
Der Kompensationssadismus
Hierbei handelt es sich um keine Art von sexuellem Vorspiel oder Lust bringendem Sadismus. Der Sadismus ersetzt den sexuellen Akt komplett. Der Kompensationssadist hat kein Sexualleben. Er ersetzt es durch körperliche und psychische Erniedrigungen und Quälereien anderer Menschen.
Ursachen des Sadismus
Lange Zeit haben Psychiater geforscht, um den Sadismus Ursachen nachzugehen. Es sollte festgestellt werden, was der Auslöser für diese teils sexuellen Vorlieben sind, was deren Entstehung ausmacht. Da nicht jeder Saddist die gleichen Vorlieben hat, kann auch kein fester Grund festgestellt werden.
Eine psychische Grunderkrankung muss nicht immer vorliegen. Daher ist es medizinisch auch nicht mehr relevant, sondern, eher als BDSM Akt anzusehen. Es gibt Menschen, die werden komplett grundlos zum Sadisten. Dann gibt es aber auch wieder welche, die etwas kompensieren möchten. Die eigene Unsicherheit soll vertuscht werden.
Oder es hat einen tiefer liegenden Grund, der vielleicht aus Kindheitstagen stammt. Manch einer hat Traumatisierendes erlebt, was den Sadismus ausgelöst haben könnte. Erlebte Gewalttaten wie heftige Schläge oder gar Missbrauch sprechen oft für sadistische Neigungen.
Dies sind jedoch nur Vermutungen. Was einen zum Sadisten macht, ist nicht wirklich bekannt. Wenn du ein Sadist bist, stelle dir doch gerne mal die Frage, warum du so bist. Denn nur du kannst den Grund bzw. die Ursache finden.
Wann der Sadismus zur Gefahr wird
Der Sadismus kann schnell zur Gefahr werden, wenn du dein Handeln nicht mehr unter Kontrolle hast. Als Sadist liegt das Leben des Masochisten ganz allein in deinen Händen. Es muss ein beiderseitiges Einverständnis für die Handlungen geben. Es muss vorher Vertrauen geschaffen werden. Klare Absprachen vor dem Ausüben von Sadomasochismus sind das A und O!
Wie bei den meisten Hardcore Spielen ist auch hier ein Ampelwort / Codewort sehr wichtig. Sagt einer das entsprechend gewählte Wort, ist das sadistische Spiel direkt abzubrechen.
Stellst du fest, dass dir der Sadismus außer Kontrolle gerät, solltest du dir entsprechend Hilfe suchen. Sadismus als sexuelle Vorliebe ist eine Sache. Wenn es dann aber in verbrecherische Gewalttaten umschwenkt, ist der Spaß vorbei. Du machst dich strafbar und leidest definitiv an einer psychischen Störung, welche behandelt werden muss.
Auch ein Sadist hat Grenzen und muss diese kennen und einhalten. Für sadistische Spiele, die auf körperliche Gewalt abzielen, ist es wichtig, dass du dich mit der menschlichen Anatomie befasst, um nicht ernsthafte Schäden an deinem "Opfer" zu verursachen.
Für den Masochisten ist wichtig, dass er eine stabile Psyche hat, um dem allen auch wirklich standhalten zu können.
Es ist immer wichtig, dass solche Praktiken mit Bedacht ausgelebt werden. Es soll Schmerz und Schaden zugefügt werden, aber nur im spielerischen Sinne, sodass es für alle Beteiligten befriedigend und zu verabreiten ist.